Das neue Jahr begann in Berlin mit einem erstklassigen Konzert zur
Erinnerung an Jimi Hendrix. AHOI und Max-Music hatten 6 Gitarristen und
zwei Bands ins Kato in Kreuzberg eingeladen. Der mittlere Club war gut
voll, überraschend viele junge Leute (unter 30) waren dabei, die auch am
meisten tanzten.
Der jüngste Gitarrist Gannar Seitz machte mit seiner Band Gunnary den
Auftakt. Gunnar erzählte zwischen den Songs (The Wind Cries Mary, Fire,
Stone Free, Come On, u.a.) einige Anekdoten, wie er zur Musik Jimi Hendrix
kam. Sehr rockig und bluesig spielte der gelernte Jazzgitarrist sein Set
mit guter Show, auch im Liegen, hinter dem Kopf, usw. Als Zugabe gab´s
eine Eigenkomposition: Plane Coming als Hommage an Machine Gun ? ein
wirklich hendrixmäßiger Song. Seine Begleitband war aber eher
durchschnittlich.
Für zwei Bluessongs kam zwischendurch Sunny Cheung auf die Bühne und sang
mit viel Soul. Gleich anschließend spielte und sang Prince Robinson (aus
LA) alleine ein paar sehr raue und bluesige Hendrix-Songs (Hoochie
Coochie, Hear My Train Comin´, Wind Cries Mary, u.a.).
Nach einer kurzen Umbaupause spielten dann Ron Spielman (aus Potsdam) mit
neuem Drummer und Bassisten und als zweiten Gitarristen Thorsten Wagner
(aus Berlin) das beste Set des Abends. Psychedelische
rockige-bluesige-jazzige Improvisationen von Songs wie If Six Was Nine,
Little Wing, Purple Haze, Voodoo Chile u.a. Die Begleitband war viel
besser, und Ron und Thorsten harmonierten wunderbar mit wechselnden Soli.
Ihr furioser Auftritt mit einem fetter Sound war ein intensives Erlebnis.
Als Zugabe kamen dann alle Gitarristen zusammen auf die Bühne und spielten eine ausufernde Version von Hey Joe, wobei jeder mehrere Soli spielen durfte (Prince brauchte einige Zeit bis er sich einstöpselte, dann ging aber Chung von der Bühne...). Das Publikum war restlos begeistert und tobte... bis nach längerer Zeit dann nochmal Gunnar und Thorsten mit dem Bassisten und Drummer von Ron für eine wilde Version von Wild Thing zurück kamen. (Der ebenfalls angekündigte Mike Russell war nicht erschienen).
Jeder Gitarrist des Abends hat seinen eigenen Sound und kommt aus unterschiedlichen Stilrichtungen, aber jeder hatte den Spirit von Jimi Hendrix auf Gitarre und Stimme übertragen. Insgesamt drei Stunden erstklassigem Hendrix-Blues mit begeistertem Publikum ? ein sehr gelungener Jahresbeginn für alle Liebhaber der Musik von Jimi Hendrix, der ja ein Meister des Blues war.
Ich hoffe auf eine Fortsetzung 2008 mit der 4. Original Jimi Hendrix
Memorial Nite...
bsd
Bernd Sauer-Diete